Rückblick auf die Saison 2004/05:

Nach dreijähriger Zugehörigkeit zur höchsten Spielklasse Schleswig-Holsteins entschloss sich die erste Mannschaft trotz des erreichten Klassenerhalts und einer passablen Bilanz zum Rückzug aus der Verbandsliga in die Landesliga Nord. Der Grund hierfür war der Weggang von Anne Hebel zum Oberligisten ATSV Stockelsdorf. Da die Lücke im Team zunächst nicht geschlossen werden konnte, entschied man sich schweren Herzens, eine Klasse tiefer zu spielen.

Letztlich gelang es im Laufe des Sommers aber doch noch, eine schlagkräftige Truppe zusammen zu stellen. Mit Alana Pehl konnte ein starker Neuzugang  verpflichtet MTV Itzehoe werden. Alana wechselte vom Bezirksligisten VfL Kellinghusen nach Itzehoe.

Als Saisonziel gab Teamkapitän Reimer von Leesen das obere Tabellendrittel in der Landesliga Nord aus. Allerdings konnten wir unsere eigene Leistung und die der Konkurrenten nicht so recht einschätzen. So gingen wir mit großer Spannung in die ersten Spiele.

Zum Saisonauftakt fuhren wir zur zweiten Mannschaft vom Rendsburger BC. Hier trafen wir auf eine stark dezimierte Truppe, durch Urlaub sowie Verletzungen fehlten gleich eine Handvoll Stammkräfte und die Kanalstädter gingen daher erheblich geschwächt in die Partie. Das Resultat war ein klarer 8:0-Auswärtserfolg, unser Start in die neue Punktrunde verlief also verheißungsvoll.

Bereits am nächsten Morgen ging es zum Westderby nach Heide. Der Vizemeister der vergangenen Punktrunde hatte im Sommer einige Abgänge zu verkraften, so dass die Mannschaft nicht die Stärke der letzten Saison erreichte. Die Folge war mit dem 8:0 wiederum ein deutlicher Erfolg, der uns - ohne einen einzigen Satzverlust an diesem Wochenende - die Tabellenführung einbrachte.

Im dritten Auswärtsspiel nacheinander ging es nun nach Kappeln. Da Alana wegen eines Vorstellungsgesprächs verhindert war, sprang Jenny Müller für sie ein. Heiko Schulz Gemeinsam mit Sonja im Doppel und mit Reimer im Mixed sorgte sie auch gleich für zwei Punkte. Heiko stand in seinem Einzel kurz vor einer Niederlage, als er schon Matchball gegen sich hatte, doch er bog das Spiel noch um. Insgesamt war der 8:0-Sieg aber ungefährdet.

Endlich nahte unser erstes Heimspiel in dieser Saison. Gespannt waren wir, ob uns die Zuschauer trotz des Rückzugs in die Landesliga treu bleiben würden. Und wir wurden nicht enttäuscht, über 50 Besucher konnten wir zur Partie gegen die zweite Mannschaft der SG Großsolt/Munkbrarup begrüßen. Der Aufsteiger aus der Bezirksliga Nord ging als Außenseiter in das Match und musste sich am Ende ohne Spielgewinn geschlagen geben.

Nach vier 8:0-Siegen wartete nun der erste echte Prüfstein auf uns, denn es ging zum Kieler BC. Vor der niedrigen Halle der Hebbelschule und den sehr routinierten Gastgebern hatten wir gehörigen Respekt. Nicht ohne Grund, denn wir verloren das 2. Herrendoppel und das 3. Herreneinzel. Außerdem konnten wir das 1. Herrendoppel nur auf der Habenseite verbuchen, weil sich MiZi von den Kielern eine Verletzung zuzog.  Und Sonja bog ein schon verloren geglaubtes Dameneinzel mit großer Kampfkraft gerade noch um. Am Ende gewannen wir glücklich mit 6:2 und kamen mit einem blauen Auge davon.

Nun kam es in der Wellenkamphalle zum mit Spannung erwarteten Spitzenduell gegen den Zweiten aus Süderlügum. Vor achtzig Zuschauern entwickelte sich ein Sonja Klahn dramatisches, auf hohem Niveau stehendes Spiel. Das Glück, das uns in Kiel noch einen Sieg beschert hatte, war uns diesmal nicht hold. Das 1. Herren- und das Damendoppel verloren wir nur mit 2 Punkten Unterschied, im hochklassigen Dameneinzel reichte Alana sogar ein Matchball nicht zum Sieg und verlor mit 12:13 denkbar knapp im Entscheidungssatz. Dennoch kamen die Zuschauer bei dem Gipfeltreffen gegen die Nordfriesen voll auf ihre Kosten. Olaf und Heiko im Doppel sowie Frank im Einzel holten die beiden Punkte beim letztlich verdienten 2:6 gegen Süderlügum.

Nach diesem Spiel fanden wir uns auf dem Platz hinter dem neuen Spitzenreiter wieder und hatten nun beim Tabellendritten anzutreten. In der Auswärtspartie bei der zweiten Mannschaft des TSV Altenholz mussten wir auf unseren Teamkapitän Reimer verzichten, der statt den Federbällen lieber den Löwen in Kenia nachjagte. Mit von der Partie war deshalb Ole Hansen, der mit einer überzeugenden Leistung auch gleich zwei Punkte einfuhr. Das war es aber auch schon, denn mit einer wirklich schwachen Darbietung hatte man gegen die hochmotivierten Altenholzer nichts mehr zu bestellen, ging mit 2:6 geradezu ein und musste schließlich die Akteure aus dem Kieler Vorort in der Tabelle an sich vorbeiziehen lassen.

Nach den zwei Niederlagen in Folge war die Stimmung ziemlich gedrückt und da waren wir froh, dass mit dem Tabellenletzten ein Aufbaugegner kam. Zwar hatten wir etwas mehr Mühe gegen die SG Großsolt/Munkbrarup II als im Heimspiel, dochOle Hansen letztlich reichte es am Ende zu einem ungefährdeten 7:1-Erfolg. Nur Heiko musste sich in seinem Einzel trotz mehrerer Matchbälle knapp geschlagen geben.

Es folgte nun das „Wochenende der Wahrheit“. Wollten wir unsere Chance auf einen vorderen Tabellenrang nicht vergeben, durften wir uns nun keine weiteren Patzer  erlauben. Zunächst erwarteten wir den Kieler BC zum Rückspiel in der Wellenkamphalle. Obwohl wir uns als Weihnachtsmänner verkleidet hatten, wollten wir keine Geschenke verteilen. Dennoch gingen zu Beginn beide Herrendoppel verloren. Aber danach lief es ganz nach Wunsch und alle weiteren Spiele konnten wir für uns verbuchen.

Mit dem Heimsieg im Rücken ging es am nächsten Morgen, dem 4. Advent, nach Süderlügum zum ungeschlagenen Tabellenführer an die dänische Grenze. Mit von der Partie waren unsere Schlachtenbummler Claudia, Susanne, Jürgen und Jens, die uns Frank Kossiski lautstark anfeuerten. Das Spitzenspiel begann für uns erfreulich, denn nach dem verlorenen Damendoppel gewannen wir überraschend beide Herrendoppel und lagen in Führung. Das nervenzerreißende Match ging auch weiter hin und her: Alana verlor ihr Dameneinzel, Frank gewann das 1. Herreneinzel. Olaf baute die Führung aus, Heiko gab sein Einzel ab. Beim Stand von 4:3 aus unserer Sicht ging es schließlich ins entscheidende Mixed. Wie schon zuvor, bedurfte es auch hier eines Entscheidungssatzes, bevor Sonja und Reimer nach dramatischem Spielverlauf knapp gewannen und schließlich unter großem Jubel den 5:3-Sieg sicherstellten.

Nach dem Jahreswechsel erwarteten wir den MTV Heide zum Rückspiel, welches wir in der Halle Sude-West vor 60 Zuschauern austrugen. Die Dithmarscher konnten im Abstiegskampf ihre ehemalige Nummer 1 reaktivieren und das hatte auch Erfolg: EnnoOlaf Beck Triebe gewann das Spitzeneinzel gegen Frank und sorgte damit wenigstens für den Ehrenpunkt beim ansonsten ungefährdeten 7:1-Sieg für Itzehoe.

Ein weiteres Heimspiel, diesmal wieder in gewohnter Umgebung, sollte eine klare Angelegenheit werden. Wie im Hinspiel lautete das Ergebnis 8:0 gegen die SG  Kopperby/Kappeln, die allerdings Verletzungspech hatte und dadurch zwei Damenspiele kampflos abgeben musste.

Im vorletzten Saisonspiel trafen wir nun in einem vorentscheidenden Duell um die Meisterschaft auf die zweite Mannschaft vom TSV Altenholz. Wieder einmal über 80 Zuschauer hatten sich in der Wellenkamphalle eingefunden, um zu beobachten, ob sich unsere Mannschaft für die Hinspielschmach würde revanchieren können. Ole Hansen verstärkte unsere in Bestbesetzung antretende Mannschaft. Und es lief wie am Schnürchen, ein Spiel nach dem anderen endete zu unseren Gunsten. Aus einer starken Teamleistung ragte Olaf mit einer glänzenden Vorstellung heraus. Die vielen Besucher feierten schließlich gemeinsam mit dem MTV einen vorher nicht für möglich gehaltenen 8:0-Erfolg über den Tabellenzweiten.

Dieser hohe Sieg und die Nachricht des unerwarteten Punktverlustes von Süderlügum brachte uns die Chance, mit einem Sieg im letzten Saisonspiel die Meisterschaft nach Reimer von Leesen Itzehoe zu holen. Falls uns ein Erfolg jedoch nicht gelänge, würden unsere Verfolger TSV Süderlügum und TSV Altenholz II den Titel am selben Tag im Kieler Vorort praktisch unter sich ausspielen.

In der Wellenkamphalle erwarteten wir zum Saisonabschluss die zweite Mannschaft des Rendsburger BC, die zuvor schon für einige Überraschungen gesorgt hatte. Vor der Rekordkulisse von 200 Besuchern gingen wir konzentriert ins Spiel, schließlich wollten wir diese einmalige Gelegenheit nutzen. Aber die Kanalstädter machten es uns nicht leicht, die Führung von Sonja und Alana im Damendoppel glichen sie durch den Sieg im 1. Herrendoppel aus. Doch Heiko und Reimer im Doppel und Alana im Einzel brachten uns 3:1 in Führung. Aber die Rendsburger kamen durch den Sieg von Thies Ihde imAlana Pehl Spitzeneinzel gegen Frank noch einmal heran. Olaf und Heiko in ihren Einzeln und Sonja und Reimer im Mixed gewannen ihre teils knappen Spiele durch viel Kampfgeist und sorgten damit für Riesenjubel in der Mannschaft und beim Publikum: Die Meisterschaft war gewonnen!

Im großen Rahmenprogramm des Saisonabschlusses wurden schließlich noch die Fans der Saison geehrt und Alana verabschiedet, die ihre Ausbildung in Mainz beginnen wird. Bei den Zuschauern bedankte sich die Mannschaft mit einer Tombola für die großartige Unterstützung. Es wurden mehr als 100 Preise im Gesamtwert von über 1.000 Euro verlost, darunter zwei Eintrittskarten für das Musical "Mamma Mia" in Hamburg, Wochenendaufendhalte auf Föhr und in Hohwacht, Fernseher, Stereoanlage, drei Badmintonschläger, Sporttaschen, Rucksäcke, Wein, T-Shirts und vieles mehr.
Die Fans
Die Meisterschaft wurde anschließend noch mit den Rendsburgern und etlichen Zuschauern auf einer großen Party bei Frank gebührend gefeiert. Viele sollen erst am frühen Morgen wieder zu Hause gesichtet worden sein...

Fazit: Wenn man sich die Saisonbilanzen der einzelnen Teammitglieder anschaut, dann fällt auf, dass der Titel und der damit letztlich geschaffte Aufstieg in die Verbandsliga durch eine geschlossene Mannschaftsleistung errungen wurde. Fast alle Spieler/innen konnten mehr als dreiviertel ihrer Duelle für sich entscheiden. Seit sechs Jahren war allerdings von den Stammspielern erstmals wieder ein männlicher Akteur am erfolgreichsten: Reimer von Leesen gewann 88,5 % aller seiner Matches. Eine tolle Quote! Dass aber auch die anderen Akteure kaum schlechter abschnitten, zeigt die nun folgende Statistik:


© Frank Kossiski
Fotos: Reiner Stöter und Frank Kossiski


Statistik 2004/05


Statistik 2004/05
Statistik 2004/05


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